Foto: Joanna Jonientz

Leben. Lieben. Werden.

Das Leben ist Entwicklung. Dinge ändern sich, Wir planen Erfolge, das Glück, Erfüllung. Und es kommt anders. Oder sogar so, wie geplant. Nur – es fühlt sich dann doch nicht so an, wie wir hofften. Der Verstand versucht das zu verstehen. Wir haben Erkenntnisse, was warum wie funktioniert. Oder eben nicht funktioniert.

Und dann stossen wir an eine Grenze, weil wir feststellen: Moment, an der Stelle war ich schon, das kenne ich doch, warum ist es wieder so gekommen? Drehe ich mich im Kreis? Kann ich nichts ändern? Liegt es an mir? Der Situation? Den Anderen? Oder den Umständen? Muss ich ein neues Leben anfangen? Oder ... vielleicht anfangen überhaupt zu leben. Und Entwicklung neugierig zulassen, mit dem Mut zum unbekannten Ausgang.

Persönlichkeitsentwicklung ...

Was ist denn das genau?

C.G. Jung geht davon aus, dass jeder Mensch mit dem Wunsch und der Bereitschaft sich zu seiner Ganzheit zu entwickeln geboren wird. Unser ganzes System (Körper, Geist und Seele) ist darauf ausgelegt. Und das, was durch diese Entwicklung entsteht ist unser ganz persönliches »Leben«.

Nach den Mustern, die unsere Gesellschaft prägen, glauben viele Menschen, dass es dabei darum geht einen bestimmten Lebensstandard zu erreichen (guter Job, Familie, Auskommen). Ist diese Entwicklung ausprobiert, abgeschlossen – oder auch gescheitert, taucht jedoch oft die Frage auf: war das jetzt schon Alles?

Wie antwortet man darauf?

Der Mensch kann dann versuchen im Aussen noch mehr zu erreichen.(Karriere, eigenes/größeres Haus, Ausbildung der Kinder). Die innere Entwicklung der Persönlichkeit scheint abgeschlossen. Was sich dabei selten einstellt, ist das dauerhafte, ersehnte Gefühl von »Glück« oder »Zufriedenheit«. Im Gegenteil: plötzlich geht einer in der Ehe fremd, ein anderer entwickelt eine Depression. Eins der Kinder wird physisch oder psychisch krank, einer verliert den Job, man wird selbst krank. usw.
Was geschieht da? Unser unbewusster Lebensentwicklungswunsch arbeitet in uns.

Stagniert neben der äußeren die innere Lebens-Entwicklung, entstehen in jedem Menschen früher oder später emotionale, mentale oder körperliche Schwierigkeiten. Sind wir offen für Gefühle, empfinden wir das z.B. als Lähmung, Depression, Stumpfheit, Langeweile, Resignation (»das ist eben so«) oder aber unser Unterbewusstsein produziert Unfälle, Krankheiten, Scheidungen, Jobverluste, BurnOuts usw.

Persönliche Krisen sind unbewusste Fragen nach Weiterentwicklung. Zunächst innerer Entwicklung, damit der Mut für authentische Veränderung im »Aussen« entsteht. Was wir dabei finden ist: neue Lebensfreude. Und neue Kraft.

Ich bin doch eine Persönlichkeit ...

... warum soll ich mich entwickeln?

Alle Menschen beginnen ihr Leben mit allen Möglichkeiten diese eine besondere Persönlichkeit ganz und gar zu sein. »Doch bei den meisten kommt etwas »dazwischen«, das nennen wir Erziehung. Durch sie werden wir »normal« gemacht.« So erzählt Vera Birkenbihl die Geschichte des modernen Menschen, der lernt und dazu »erzogen« wird, einige Teile seiner Persönlichkeit als gut zu bewerten und andere abzulehnen. Das Ziel dieser Erziehung ist, dass wir von anderen akzeptiert werden, uns der Gesellschaft anpassen und gut funktionieren.

Wenn wir dann irgendwann nicht mehr funktionieren oder nicht mehr »nur« funktionieren wollen oder können, wird es Zeit die anderen (noch verdeckten) Persönlichkeits-Teile anzuschauen und sie zu integrieren, da sie Kräfte beinhalten, die wir brauchen um unser Leben zu ändern. Denn das alte Leben funktioniert ja nicht mehr.

Bewusste Lebensentwicklung ...

... ist der Aufbruch alle Persönlichkeitsanteile zu nutzen und »ganz ich selbst« zu werden. Das geht meistens nur, wenn wir bereit sind bisher ungewohnte Wege zu gehen. Und uns der eigenen Unsicherheit und Verletzbarkeit stellen. Loslassen gehört oft dazu – nicht einfach so, sondern mit dem Wissen, wie man das macht. Um Blockaden zu über-
winden. Und dabei mehr über sich selbst zu erfahren.

Wachstum geschieht also, wenn man sich dafür öffnet, wachsen zu WOLLEN. Dabei geht es weniger um Pläne, Ziele, oder darum so oder so sein zu »müssen«. Entfaltung, Entwicklung beginnt mit der Bereitschaft sich selbst noch einmal neu wahrzunehmen und kennen zu lernen. Sich etwas (zu)zutrauen, das man sonst nicht tut, weil die Unsicherheit zu groß ist. (Wir haben es ja anders gelernt.)

ES also zu TUN, BEVOR wir genau wissen, wie es funktioniert.

Und vielleicht herauszfinden, dass wir viel mehr können, als wir dachten. Das Wichtigste und Schwierigste ist immer der Mut, das Neue anzu-
fangen ... ohne genau zu wissen, was daraus wird.

Warum Pferde?

Pferde, Tiere sind wunderbare Entwicklungshelfer in solchen Prozessen. Sie sind von Natur aus die wunderbare Mischung des Nomaden, der sich ständig auf Neues einstellen muss und verkörpern gleichzeitig Kraft und Sensibilität, Sanftheit und Mut, Achtsamkeit und Ausdauer. Sie lieben den Frieden und finden ihn in einer Herde aus authentischen Wesen, die weder irgendwelche Erwartungen an Rollen oder Verhaltenmuster erfüllen. Wenn Menschen von ihnen mehr darüber lernen, finden sie oft einen Weg zu einer neuen Liebe zum Leben. Und auch zum Menschen.

Persönlichkeitsentwicklung ist bei uns möglich zum Beispiel in der
Reihe EPONAQUEST, in den Wochenend-WORKSHOPS oder in EINZEL-
COACHINGS
. (Klicken Sie auf die Begriffe und Sie erfahren mehr darüber.)


Das Geheimnis der Authentizität

Als Coaches sind Pferde besonders hilfreich, weil sie authentisch auf uns, auf offene, wie verdeckte Gefühle und unsere Veränderungen reagieren. Und – weil sie diese nicht bewerten. Das heisst, sie lassen uns frei darin, WIE und wohin wir uns entwickeln. Denn die alten Bewertungen – das, was wir vorher für richtig hielten, bisher von uns geglaubt haben oder als »normal« betrachtet haben, hilft uns ja nicht weiter.

Pferde erzählen uns also nicht, was für uns gut, schlecht, falsch oder richtig ist. Sie zeigen uns einfach, wer wir sind, was wir gerade brauchen, wie wir uns wohl fühlen und zu mehr innerem Frieden finden können – durch ihr ehrliches Feedback.

Denn Pferde sind immer authentisch, sie »brauchen« keine Bewertung,
sie brauchen (nur) sich selbst – und ihre Herde. Und – damit ihre Ge-
meinschaft »funktioniert«, entsprechen sie – anders als wir Menschen – NICHT den Erwartungen anderer. Sie sind, um friedlich miteinander zu leben, klar in ihrer persönlichen Kommunikation und selbstbewusst darin, dass niemand von ihnen erwartet, sie sollten irgendwie anders sein, um zurecht zu kommen.

In unseren Persönlichkeitstrainings mit Pferden geht es genau darum: auszuprobieren, einfach Sie selbst zu sein, statt Erwartungen zu entsprechen. Mit allem, was Sie können und (noch?) nicht können, was sie lieben und (noch?) nicht lieben. Ohne Angst davor bewertet, abgelehnt zu werden oder zu versagen.

Es geht also ein Stück weit darum, zu werden wie die Pferde. Authentisch, eigen, selbst-verständlich und kraftvoll. Denn auch wenn wir durch die »Erziehung« und die Selbstkontrolle Vieles nicht mehr spüren, sind diese Anteile doch nicht zerstört oder verloren.

Wenn Sie sich öffnen und zu dem Menschen heranwachsen möchten, der Sie »eigentlich« sind, können Sie zu sich selbst zurückfinden, dann wird das Leben anders. Und die Pferde sind mit am dankbarsten dafür.

Foto: Joanna Jonientz (zum Vergrößern auf das Bild klicken)