Foto: Andreas Schmidt

»Wie sich ein Pferd verhält, wenn es mit Menschen zusammen
ist, steht in direktem Zusammenhang damit – wie sich der Mensch
verhält, der mit ihm zusammen ist.«    Mark Rashid


ACHTUNG: Die in den Unterrubriken beschriebenen Beziehungs-Trainings-Workshops (Ausnahme »Schwereloses Reiten« mit Desiree Du Pisanie) können als Individual-Programm für bestehende oder sich zusammen findende Gruppen gebucht werden.

Die erstaunliche Wirkung
gegenseitigen Respekts

Unsere Beziehungstrainings MENSCH-PFERD basieren auf der Idee situativer Führung, gegenseitigen Respekts und Support – statt Druck und Dominanzverhalten. Dabei nutzen wir unter anderem das Konzept der Synchronisation.

Synchronisation –
das Konzept der Herde

Auf die Idee der Synchronisation aufmerksam machte mich ein Satz von Carolyn Resnick. Und eine Stute, die mir jedesmal, wenn ich sie aus der Herde holen wollte, anbot IHR zu folgen. Solange ich dieses Angebot als Weglaufen oder Abwenden betrachtete, fragte ich mich: was mache ich falsch?. Natürlich hatte ich alle möglichen Erklärungen parat: sie hat heute keine Lust. Sie will nicht von der Herde weg. Usw. Solange ich damit beschäftigt war, ihr Verhalten zu interpretieren, änderte sich nichts. Als ich damit aufhörte und ihr zuhörte, statt ihr Verhalten in Menschen-sprache zu übersetzen, änderte sich alles.

Was bedeutet Zuhören?

Zuhören hiess: ich liess mich auf das ein, was das Pferd mir zeigte. Ohne damit zu hadern, dass ich doch etwas von ihr wollte. In unserem Fall tat ich, was sie von mir wollte. Ich folgte ihr. Und stoppte meine Gedanken, die doch immer noch von Horsemanship-Kursen geprägt sind, dass ich ja jetzt ein weniger wichtiges Glied in der Rangordnung sei. Aber auch den Grenzsetzungsideen von Linda, dass das Pferd vielleicht heute nicht bereit ist, mit mir zu kommen.

Ich »vergass« alles, was ich wusste. Und fing an neu zu beobachten. Dann geschah etwas Erstaunliches. Die Stute schien sichtlich zufrieden, dass ich ihr folgte. Und sie beobachtete nun ihrerseits genau, ob ich bei ihr blieb. Sie ging mit mir zur Gruppe der jüngeren Herdenmitglieder und zeigte mir, wie sie dort Ordnung machte: mit sanfter Energie schickte sie die einen nach da, die anderen nach da. Dann graste sie einen Moment und beschrieb einen Kreis um eines der Herdenmitglieder, dann um mich. Eine Weile sah ich ihr dabei zu, während ich in einigen Metern Abstand bei ihr blieb. Irgendwann begann ich dann zu tun, was sie tat. Mit sanfter Energie schickte ich eine Jungstute an einen anderen Ort. Langsam umkreiste ich sie, ohne etwas Konkretes zu wollen. Die Stute blieb stehen und sah mich an. Sie schien sichtlich zufrieden und als ich zum Tor ging, folgte sie mir. Irgendetwas hatte ich wohl verstanden. Seitdem fragt sie nur noch manchmal, ob ich mit oder ohne die Fähigkeit zum »Zuhören« gekommen bin.

»Wir haben dir beim Zuhören zugehört. Und wir glauben, dass du
uns hören kannst. Darum haben wir beschlossen, dass du wieder-
kommen kannst.«     Navajo Speaking to Jeromè Bernstein


Was wollen wir erreichen?

Aus diesen Erfahrungen kombiniert mit Ideen von Linda Kohanov, Mark Rashid und Carolyn Resnick entwickelten wir einen Ansatz, in dem Führen und Folgen ineinander übergehen. Nach dem Prinzip der Synchronisation, das unsere Beziehungstrainings seitdem prägt.

Unsere Trainings sollen Sie dabei unterstützen, dass Sie und Ihr Pferd »eins« werden. Und wenn Sie beide das schon sind, möchten wir Ihnen neue Ideen geben, was man noch tun kann. Dabei geht es um einen authentischen, freundschaftlichen Weg auf der Basis indiviueller Kommunikation statt antrainierter Konditionierung. Unser Weg hat mit »Alphatier«- und Dominanz-Denken nichts zu tun. Er basiert auf Beobachten, Fühlen, Empathie, innerer Entwicklung, kritischer Selbstreflektion des Menschen. Und der Hochachtung dafür, dass das Pferd uns in seine Welt führen kann. Und sich dann bereitwillig von uns in der unseren führen lässt.

Unsere Grundideen dabei sind z.B. achtsamer Support, Klarheit und Eindeutigkeit statt raubtierhafte Dominanz, Verhalten als Information, Authentizität als Basis für Vertrauen, Respekt der gegenseitigen Grenzen zur Vertiefung der Beziehung, feines Zuhören, Wertschätzung von Verletzbarkeit, Neugier auf gemeinsame Problemlösung, freudige Motivation durch sofortiges positives Feedback und mehr.

Kein Königsweg, den man üben kann.

Da die Beziehungstrainings bei Ajaaja auf individueller Kommunikation zwischen Mensch und Pferd beruhen, gibt es also keinen zu erlernenden »Königsweg«. Keine Pferd-Mensch-Übungen, die immer gleich ablaufen.

Das bedeutet, es geht nicht um Neu-Konditionierung, sondern um ein Zusammensein, das jeden Tag neu sein kann. Es bedarf also bei jeder Begegnung mit dem Pferd des »Anfängergeists« – der Bereitschaft, dass immer wieder etwas ganz anders sein kann, als wir es bis dahin kannten. Und es bedeutet auch, dass wir – wenn wir dem Pferd »zuhören«, unsere Phantasie nutzen können, um Lösungen für eingeschliffenes Verhalten, aber auch neue und schwierige Situationen zu finden. Und dass wir der Freude folgen, wenn wir etwas gemeinsam herausfinden. Und unternehmen. Das mag sich ungewohnt anhören. Im direkten Umgang entsteht jedoch neue Tiefe, intensive Vertrautheit, achtsamer Respekt und Sanftheit.

Freundschaft basiert nicht auf Macht.

Die Workshops und Coachings bieten Grundvoraussetzungen und Basiswissen, auf denen Sie dann alleine weiterarbeiten können. Wenn Sie nur Einzelarbeit möchten, sprechen Sie mich bitte an.

Eine inhaltliche Beschreibung der Workshops finden Sie über die Workshoptitel links in der Rubrik. Sollten Sie im Jahresprogramm angeboten werden, können Sie sich HIER anmelden.

Über die Weiterbildung zum »Beziehungstrainer Mensch-Pferd« finden Sie mehr HIER.

Wenn Sie ein bestimmtes Thema interessiert und Sie eine Gruppe von mind. 3 bis max. 5 Personen mitbringen, können Workshops gezielt
für Sie ins Programm aufgenommen werden.

Wenn Sie unser Einzelcoachings-Programm »Der sanfte Weg mit Pferden« interessiert, klicken Sie bitte HIER